Dienstag 02.02.2016

Der letzte Tag der LEM. In einigen Altersklassen wird es noch mal spannend. Bei meiner Altersklasse leider nicht, denn auch im letzten Spiel war mir Kati haushoch überlegen. Es ist echt schade, dass ich nicht mal ein Remi rausschlagen konnte. Später zeigte ich die Partien meinem Bruder, der nur den Kopf über meine Spielweise schütteln konnte. Es kann halt nicht jeder gut sein, in allem…

Trotzdem haben wir extrem lange gespielt und waren als letzte fertig. Peter Harbach und die anderen aus meinem Verein warteten schon gespannt, wann das Grauen endlich ein Ende haben könnte und das Vereinsfoto geknipst werden kann. Endlich fertig, hatte Peter Harbach wie ein Profifotograph uns aufgestellt. Das Ergebnis für den Verein war beschämend: 2 letzte und 1 vorletzten Platz. Nur Kevin Groth hielt die Fahne verzweifelt hoch, mit seinem zweiten Platz in der U 16, der ihm auch nicht gefiel, weil er sich nicht für die Deutsche qualifiziert konnte.

Die Köpfe hingen unten und wir versuchten uns mit Tischtennis abzulenken bis die Siegerehrung kam. Dafür dass ich letzte bin habe ich trotzdem noch einen Pokal bekommen, das geht wahrscheinlich nur bei den Mädchen… Jetzt kann ich erzählen, dass ich Vizelandesmeisterin bin. Man muss ja nicht die Anzahl der Gegnerinnen dazu nennen und wer sich nicht mit Schach auskennt, könnte die Leistung Wunder wie hoch einschätzen. Wir verabschiedeten uns von unseren neu gewonnenen Freunden und treten den Heimweg an. Um 18 Uhr bin ich dann auch wieder in den Armen meiner Eltern, die mich über diese bitterliche Niederlage hinwegtrösteten, auch wenn der Bruder, in seiner neckischen Art und Weise, die Blamage ausnutzte um mich zu ärgern. Geschwisterliebe braucht so etwas manchmal…

Julia Mätzkow

2 Gedanke zu “Tagebuch einer LEM-Spielerin”
  1. Danke für den Bericht Julia,

    und bleib bitte dran am Schach, dein Bruder und Kathi haben ja nun viel viel mehr trainiert als du 😉 Und auf den Vizelandesmeistertitel kannst du trotzdem stoz sein, man muss ja auch erstmal ein solches Turnier spielen und dann noch den Mut haben, gegen eine 471 DWZ höhere Spielerin 4x anzutreten. Ich finde das jedenfalls toll und Mädchen, wie dich, brauchen wir hier in Brandenburg!
    Und danke noch einmal für den Bericht, so können sich auch Nichtteilnehmer einen guten Eindruck verschaffen 🙂

  2. Hallo Julia,
    Danke für den schönen und aufschlussreichen (;)) Bericht. Ich finde es sehr schön mal so eine Veranstaltung aus Sicht einer Spielerin/eines Spielers zu lesen. Wir Erwachsene haben ja immer etwas Anderes zu tun.
    PS: keine neue Feindin 🙂

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