Shavua tov, A Gute Woch, (hebräische und jiddisch für „eine Gute Woche“)

Im Judentum beginnt eine neue Woche nicht, wie wir es kennen, mit dem geliebten Montag, sondern nach dem der Shabbat vorbei ist. Dieser endet, da sich das Judentum nach dem Mondkalender richtet, in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Wir starteten in die Woche mit einem Blitzturnier. 😀

Aber vorerst ein paar Highlights des Freitags;

Am Freitag Vormittag spielten wir weniger erfolgreich als den Tag zuvor.

Ginnadij und ich verlieren die Partie, Georg spielt unentschieden.

In dieser Partie durfte ich wieder (wie auch in der 1. Runde) gegen einen Amerikaner spielen. Somit habe ich, schon mit zwei von drei am Turnier teilnehmen Amerikanern, gespielt. Und mein Score liegt bei 0:2 für die USA. Schaade

Noch was  erwähnenswertes vom Freitag Vormittag war, dass wir Besuch von Herrn Kirsan Nikolajewitsch Iljumschinow (Präsident des Weltschachbundes FIDE) bekommen haben.

Was für eine Ehre! 🙂

Nachdem wir unsere Partie verdaut haben entschieden wir uns nach dem Essen einen Spaziergang durch Jerusalem zu machen, bzw. in Richtung Altstadt, welches zu Fuß mehr als eine Stunde von uns entfernt ist.

Dabei entdeckten wir zufälligerweise das so bekannte Viertel „Me’a Sche’arim“. Hierbei handelt es sich um das älteste Stadtviertel Jerusalems und wird von den ultraorthodoxen Juden bewohnt. Dies ist gar nicht vorstellbar bzw. vergleichbar mit dem deutschen Verständnis über das Ultraorthodoxe Judentum, denn hier werden alle Vorstellungen gesprengt. Sehr faszinierend!

Nun gut, wir bewegen uns weiter in Richtung Altstadt und verlassen das ultraorthodoxe Viertel. Kaum haben wir die Straße überquert, stehen wir auf einmal im arabischen Viertel der Stadt. Ungelogen, das war wirklich nur eine Straße, die dazwischen ist. Somit leben zwei komplett verschiedene Welten so nah einander. Zwischendurch sieht man auch den ein oder anderen Soldaten in Uniform und Gewehr herumlaufen. Da kann man definitiv von einer Koexistenz sprechen.

Am Samstag hatten wir kein Spiel, deshalb war der Tag ziemlich entspannt – so wie er auch sein soll.

Ein paar Schachspieler verbrachten ihren freien Tag am toten Meer und spielten im Wasser Schach. Dies ist jetzt auch auf meiner To-Do Liste. 😀

(Bild: JeruChess)

Nun zum Abend vom 8.7.2017.

Um 21.30 startete ein Blitzturnier, welches offen für alle war. Georg und Ich nahmen teil.

Insgesamt 11 Partien, mit dem Zeitlimit von 3 min + 2 sek. Auch dies war sehr ungewöhnlich für mich, da ich in einer Partie am Ende mehr Zeit hatte, als am Anfang. Aber es gibt ja immer ein 1. Mal. 😀

In der 1. Runde spielte ich gegen einen Herrn, mit einer Elo 2100, remis. Dies war für mich schon so eine hervorragende und überraschende Leistung, dass die weiteren Partien suboptimal liefen. 😀 Dafür durfte ich in der 2. Runde gegen den russischen GM Maksim Novik spielen und habe mich sehr lange gehalten.

Georg Meier verliert in den ersten Runden gegen die WIM Svetlana Bezgodova. Somit wird es unklar, ob unser Favorit den 1. Platz noch schaffen kann. Im Verlauf des Turniers verliert er nochmals ziemlich unglücklich und hat schon zwei Punkte abgegeben. Georg macht es nun spannend. Die letzte Runde entscheidet. Mittlerweile steht GM Alexander Moissenko auf Platz eins, der nur gegen Georg einen Punkt abgegeben hat. Georg verliert das letzte Spiel auch und wird somit Gewinner der Silber Medaille – ERSTE MEDAILLE FÜR DEUTSCHLAND!!!
Herzlichen Glückwunsch dafür!!

 

 

 

 

 

 

 

 

WIM Svetlana Bezgodova macht dem Frauenschach alle Ehre und erspielt sich den 3. Platz bei den Männern. Mazel tov!!

Das Teilnehmerfeld war, meiner Meinung nach, ziemlich stark besetzt und ich glaube die späte Uhrzeit war auch nicht ganz unschuldig bei der ein oder anderen Partie.

(Bild: JeruChess)

 

Achja;

Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich leicht für kleine Dinge zu begeistern bin.

Diese Begeisterung zeigte sich, als ich mir die Schachfiguren, mit denen wir spielen, näher anschaute.

Die Schachspieler unter euch kennen doch die Königsfigur mit dem Kreuz darauf, oder?

Jetzt passt auf: In Israel gibt es Schachfiguren mit Davidsternen, dem Symbol des Judentums.
Ich hoffe ich bin nicht die Einzige, die das so unglaublich freut. 😀

 Die heutige Partie (9.7.2017) habe ich nach einer Stunde gewonnen gegen eine israelische Nachwuchsspielerin.

Georg und Gennadij und unsere Junioren (Daniel und Tamar)spielen noch, meine Däumchen sind gedrückt!

Morgen spielen wir wieder um 15:00 (israelische Zeit) und ich melde mich bestimmt bald wieder mit neuen und informativen Beiträgen, live aus Israel!

Falls ihr noch mehr lesen wollt, ich bin nicht die Einzige, die über die Makkabiade berichtet, hier noch weitere Beiträge:

https://en.chessbase.com/post/brilliancies-at-the-20th-maccabiah

oder https://www.ard-telaviv.de/startklar-fuer-die-maccabiah/

 

Liebe sonnige Grüße

Margaryta