Die Schachtreffen im Rahmen des II. Emanuel-Lasker-Memorial-Internationalen-Schachfestivals
Ein schöner und doch nicht ganz so schöner Start
Vom 02.07.-07.07. findet in Gorzów das 2. Internationale Emanuel Lasker Gedenkenturnier statt. Der polnische Schachbund hat zu diesem Anlass sechs u25 Spieler aus Brandenburg dorthin eingeladen. Des weiteren ist dies ein Projekt, um die deutsch-polnische Freundschaft zu stärken. Das Projekt hat sogar Fördermittel von der EU erhalten! Aufgrund dessen spielen nun Maximilian Paul Mätzkow, Jann-Christian Tiarks, Daniel Woithe, Aaron und Benjamin Matthes sowie Robin Leonard Straßburg in Gorzów.
Die Anreise verlief im Großen und Ganzen einwandfrei. Alle waren pünktlich und motiviert am Treffpunkt und die Fahrt verlief ebenfalls ohne große Vorkommnisse.
Nach dem ersten Abendbrot stand das Kennerlernen mit den polnischen Schachfreunden auf dem Plan. Allesamt waren freundlich, doch gab es bei der Kommunikation ein paar Probleme, da die meisten kein Deutsch oder kaum Englisch verstanden. Zum Glück hatten wir einen Dolmetscher, der einen sehr guten Job gemacht hat. Seitdem treffen wir uns jeden Tag bei ihnen im Schachklub, um Spiele zu spielen oder um kleine Wettkämpfe auszutragen.
Am Dienstag fuhren wir mit den polnischen Spielern zum Geburtsort Emanuel Laskers: Das kleine Städtchen mit dem Namen Barlinek (früher hieß sie Berlinchen, aber da die Polen sich damals von Preußen distanzieren wollten, wurde die Stadt umbenannt). Wir besuchten zusammen Orte wie das Lasker Museum oder den Lasker Park. Es war ein schöner Ausflug, der sicherlich den meisten Spaß gemacht hat.
Aber nun zum Wichtigsten Teil: Wie läuft das Turnier?
Dazu sei aber gesagt, dass alle Spieler der Delegation im A-Turnier spielen. Das bedeutet, dass gerade Aaron, Benjamin, Daniel und Robin gegen Gegner mit mindestens 2000 ELO zu spielen haben. Aber auch Jann und Maximilian darf man Startprobleme nicht ankreiden, da auch sie in der unteren Tabellenhälfte angesetzt sind.
Daniel braucht noch etwas Starthilfe, allerdings nicht als Einziger. Er spielte gute Partien, eine davon sogar gegen eine FIDE-Meister, doch war es meist zum Ende hin, dass ein Zug das Remis vergab. So startet Daniel leider mit 0/2
Bei Benjamin läuft es nicht besser. Ebenso erreichte er Stellungen, die für beide Seiten spielbar waren. Doch sind es die Kleinigkeiten, die beim Schach alles entscheiden, und diese übersah er leider, weswegen auch er mit 0/2 startet.
Meine Partien liefen ähnlich wie Daniels. Auch ich machte in ausgeglichenen Stellungen Fehler, die den Gegnern zum Sieg verhalfen. So starten drei Spieler der Delegation mit 0/2.
Ein kleiner Lichtblick für die Drei ist Robin. Nachdem auch er die erste Runde verlor, konnte er in der zweiten Runde seinen Gegner fast bezwingen, allerdings übersah er leider den Gewinnweg. Dadurch endete die 2. Runde für ihn Remis. So hat Robin nun 0,5/2.
Der erste Auftritt von Jann war da schon um Einiges besser: In der ersten Runde musste er gegen einen IM spielen, der in der Tabelle auf 2 gesetzt war. Umso erstaunlicher das Ergebnis: Remis! Nach diesem starken Start musste Jann direkt noch einmal auf einen IM treffen, auf die Nummer 1 der polnischen u16 Spieler. Leider verlor Jann diese Partie. Er startet mit 0,5/2.
Maximilian hat bisher das beste Turnier von allen. Er spielte gegen einen GM, der in der Startrangliste auf 1 gesetzt war, dazu auch noch mit schwarz. Nach einem nervenaufreibenden Kampf schaffte er das Remis! Zur zweiten Runde konnte er allerdings nicht antreten, da er in seiner Schule eine Abschlussrede halten musste. Deswegen setzte er die zweite Runde aus. Zur dritten Runde wird Max wieder dabei sein. Somit startet er mit 0,5/1.
Allen Punkträgern einen herzlichen Glückwunsch meinerseits.
Die Paarungen der dritten Runde sind größtenteils Brandenburger Partien.
Es spielen Aaron gegen Daniel, Jann gegen Robin. Dazu kommt das nicht besetzte Brett von Benni. Lediglich Max spielt gegen keinen Brandenburger. Er trifft mit weiß auf Réne Fantino.
Zusammenfassend kann man aber sagen, dass noch immer jeder Spieler motiviert ist, das Turnier ist noch lang genug.
Herzlichen Dank an die Organisation des Projektes. Ebenso möchte ich den Betreuern vor Ort – Klaus-Dieter Kesik und Christian Mätzkow – für die Bereitschaft danken uns zu unterstützen.Und natürlich allen die zu Hause mitfiebern und allen die mitgewirkt haben.
Zur Nachverfolgung:
Unter Transmisja kann man täglich alle Partien live verfolgen. Unter Serwisy findet man Ergebnisse, Tabellen, Auslosung.
Aaron Matthes und kleine Einfügungen von Martina Sauer aus der Ferne 😀